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Eski 24-02-2006, 04:38
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Jagd auf die Wölfe
von Ludwig Greven
Seit Tagen sorgt der türkische Film "Tal der Wölfe" für Erregung. Politiker von der CSU bis zu den Grünen fordern, den Action-Streifen abzusetzen, weil er antiwestlich und antisemitisch sei. Die, die nach Zensur rufen, sollten den Film anschauen - sie könnten einiges lernen.
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Plakat des umstrittenen Films 'Tal der Wölfe'Nein, geklatscht hat an diesen Nachmittag keiner der rund drei Dutzend jungen und älteren Türken in einem Hamburger Kino. Die Polizeibeamten, die Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) in süddeutsche Lichtspielhäuser geschickt hatte, um islamistische Umtriebe und Jubelgesänge unter den fremdländischen Zuschauern zu observieren, hätten wenig zu beobachten gehabt.

Sie hätten einen mittelmäßigen Rambo-Film gesehen, wie sie häufig im Kino und im Fernsehen laufen - mit der kleinen, aber entscheidenden Irritation, dass die Guten in diesem Werk Türken und Araber sind und die Bösen Amerikaner. Im Übrigen ist es das alte Lied: Held gegen Schurke, Ehre gegen Schamlosigkeit, die Kräfte des Lichts gegen die Macht der Finsternis. Und natürlich siegt am Ende der Gute.

Es fließt reichlich Blut, Bomben explodieren, Unschuldige und Schuldige müssen dran glauben, ganz wie in normalen Action-Thrillern. Doch je länger der Film dauert, desto häufiger schieben sich im Kopf Bilder aus der Realität dazwischen und es drängt sich der Eindruck auf, dass das, was amerikanische Soldaten in dem Film im Irak anrichten, zumindest in Teilen dem entspricht, was sie im und nach dem Irakkrieg dort getan haben und noch heute tun: eine fröhliche Hochzeitsgesellschaft wird überfallen, die Gäste werden wahllos erschossen oder gefangen genommen; Menschen werden gedemütigt und misshandelt; die überlebenden Opfer steigern sich in ihrem Hass auf die Besatzungsmacht.


Abu Ghraib lässt grüßen



Vom australischen Sender SBS veröffentlichtes neues Folterbilder aus Abu GhraibVollends real wird der Film an einer Stelle, als im (fiktiven) Gefängnis Abu Ghraib Häftlinge von den Aufsehern, entkleidet, gefoltert und nackt zu menschlichen Pyramiden aufgeschichtet werden. Gerade erst hat man neue, echte Bilder solcher Misshandlungen in Abu Ghraib sehen können.

Natürlich ist der Film über Strecken ein plattes, zum Teil finsteres Machwerk: ein jüdischer Arzt entnimmt moslemischen Gefangenen bei lebendigem Leib Organe, die er in Kisten verpackt, die die Aufschrift Tel Aviv, London und New York tragen. Der finstere amerikanische Bösewicht namens Sam Marshall, der Menschen wahllos meucheln lässt und selber tötet, der Araber, Turkmenen und Kurden gegeneinander ausspielt und keine Moral zu kennen scheint außer der "pax americana", betet allabendlich zu seinem Jesus und glaubt, natürlich, an die Überlegenheit des Christentums.

Ihm gegenüber stehen ein edelmütiger arabischer Scheich, der die Verwundeten, Hungrigen und Waisen aufnimmt, Frieden predigt und bösen Terroristen, die gerade einen entführten amerikanischen Journalisten enthaupten wollen, das Schwert aus der Hand nimmt, sowie ein heldenhafter türkischer Rambo namens Polat. Der will die Ehre der verletzten türkischen und arabischen Seele wieder herstellen und das vergossene Blut rächen. Was ihm, natürlich, gelingt.


Heftige Kritik

In den türkischen Kinos ist der teuerste türkische Film aller Zeiten ein Riesenerfolg. Mehr als 2,5 Millionen Zuschauer haben ihn dort schon gesehen, die Hauptdarsteller und der Regisseur werden in den türkischen Medien gefeiert.

In Deutschland löst der Film heftige Proteste vor allem bei christsozialen und christdemokratischen Politikern, aber nicht nur dort aus. In seltener Einmütigkeit forderten CSU-Chef Edmund Stoiber, Grünen-Chef Reinhard Bütikofer und der Zentralrat der Juden, "Tal der Wölfe" abzusetzen; die CDU-geführte nordrhein-westfälische Landesregierung hat beantragt, den Film erst ab 18 Jahren freizugeben. Die Cinemaxx-Kette hat ihn bereits aus dem Programm genommen.


"Revanche für den Karikaturen-Streit

Es gibt aber auch mäßigende Stimmen, vor allem von solchen, die sich mit Filmen auskennen und "Tal der Wölfe" gesehen haben. So wertet der Filmexperte und Redakteur der Zeitschrift "film-dienst", Josef Lederle, die heftige Kritik als Revanche für den Karikaturen-Streit. "Der Film mag antiamerikanisch sein wie unsere Actionfilme antirussisch oder antiarabisch sind. Aber er ist nicht antizionistisch und nicht volksverhetzend", sagt Lederle. Bei dem Film handele sich um ein B-Movie nach gängigem Strickmuster - "für ein türkisches Publikum".

In der Tat geht es vor allem um türkisches, islamisches Ehrverständnis. Ausgangspunkt ist ein reales Ereignis im Nordirak, wo amerikanische Soldaten während des Kriegs Soldaten ihrer türkischen Verbündeten gefangen nahmen und ihre Ehre besudelten, in dem sie ihnen wie den Häftlingen von Guantanamo Säcke über den Kopf zogen.

Für einen westlichen Zuschauer mag das alles schwer verständlich sein. Doch wer eine Ahnung davon bekommen will, wie Araber und Türken auf die von ihnen so empfundene ständige Demütigung durch den Westen und die Amerikaner reagieren und wie sie dies "künstlerisch" auch in solchen Filmen verarbeiten, sollte sich "Tal der Wölfe" anschauen. Er könnte einiges lernen - so wie in den zahlreichen Vietnam-Filmen über das durch die Niederlage in Südostasien gedemütigte amerikanische Nationalgefühl.

Der deutsch-türkische Schriftsteller Feridun Zaimoglu hat denn auch eine Erklärung dafür, warum "Tal der Wölfe" unter türkischen Jugendlichen hier zu Lande soviel Zuspruch findet. Bisher seien in solchen Filmen stets die Araber die Finsterlinge gewesen, bei "Tal der Wölfe" sei es einmal umgekehrt: "Hier wird Vergeltung auf der Leinwand geübt."


ftd.de, 23.02.2006
© 2006 Financial Times Deutschland, © Illustration: maxximumfilm.com, AP
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