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Eski 24-02-2006, 03:43
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23. Februar 2006, Neue Zürcher Zeitung





Schwerer Anschlag auf die Goldene Moschee in Samarra
Zusammenstösse zwischen Schiiten und Sunniten im Irak

Ein Anschlag auf die Goldene Moschee in Samarra, eines der wichtigsten schiitischen Heiligtümer im Irak, hat die Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten verstärkt. Der Anschlag löste Unruhen und Zusammenstösse aus. Präsident Talabani warnte vor einem Bürgerkrieg.



iro. Erbil, 22. Februar

Eine Bombenexplosion hat am Mittwoch in Samarra eines der wichtigsten Heiligtümer der Schiiten, die Goldene Moschee, teilweise zerstört. Nach Angaben eines Behördensprechers hatten Bewaffnete am frühen Mittwochmorgen die Wächter vor der Moschee überwältigt und dann zwei Sprengsätze angebracht. Von der Schwere der Explosion wurden die weithin sichtbare goldene Kuppel und Teile der Aussenmauer zerstört. Eine aufgebrachte Menschenmenge strömte daraufhin zum Heiligtum und forderte, dass es für die Täter keine Gnade geben dürfe. Landesweit protestierten Zehntausende von Schiiten gegen die Schandtat. Dabei griffen schiitische Milizionäre in mehreren Städten auch Moscheen und Parteigebäude der Sunniten an.

Ins Herz der Glaubenswelt gezielt
Wer immer die Täter waren, sie zielten ins Herz der schiitischen Glaubensvorstellung. In der Moschee befinden sich die Gräber von Ali al-Hadi und Hassan al-Askari, dem zehnten und elften Imam der Schiiten. Nach schiitischer Vorstellung entschwand hier auch Askaris Sohn Mohammed al-Mahdi, der zwölfte Imam, in die Verborgenheit. In der Erwartung der Gläubigen wird der Mahdi kurz vor der Apokalypse auf die Erde zurückkehren und die Erlösung bringen. Neben dem iranischen Präsidenten Ahmadinejad ist auch der irakische Prediger Muktada as-Sadr davon überzeugt, dass die Rückkehr des Mahdi bevorsteht.

Wenige Stunden nach dem Bombenanschlag in Samarra demonstrierten im Zentral- und Südirak Zehntausende von Schiiten gegen die Gewalttat. Viele trugen den Koran und irakische Flaggen bei sich und skandierten religiöse Slogans. In Najaf und Bagdad schlossen schiitische Kaufleute aus Protest ihre Geschäfte. Doch es blieb nicht beim friedlichen Protest. Vor allem im schiitischen Armenquartier Madinat as-Sadr im Nordosten von Bagdad drohten mit Kalaschnikows und mit Panzerfäusten bewaffnete Mahdi- Milizionäre mit Vergeltung. Nach Angaben von Tarik al-Hashimi von der sunnitischen Islamischen Partei griffen schiitische Kämpfer landesweit 29 sunnitische Moscheen an. Den schwersten Überfall gab es im Bagdader Stadtteil Beldiyat, der an Madinat as-Sadr angrenzt. Laut der Polizei beschossen 40 schiitische Kämpfer ein sunnitisches Gotteshaus. In Basra im Südirak attackierten aufgebrachte Schiiten mehrere sunnitische Moscheen mit Steinen. Vor der Vertretung der Islamischen Partei in der Stadt kam es zu einer Schiesserei zwischen schiitischen Angreifern und Wächtern.

Um Kämpfe zwischen Schiiten und Sunniten zu verhindern, entsandte die irakische Armeeführung mehrere hundert Soldaten in die sunnitischen Quartiere der Hauptstadt. Darüber hinaus marschierten amerikanische Truppen im sunnitischen Stadtteil Adhamiya auf, um Übergriffe von schiitischen Milizionären aus dem benachbarten Kadhimiya zu verhindern. In Kadhimiya waren am Montag mindestens 12 Personen bei einem Selbstmordanschlag getötet worden. Am Dienstagabend forderte ein ebenfalls gegen die Schiiten gerichteter Anschlag im Stadtteil Dora 22 Tote.

Irakische Politiker und Geistliche riefen die Schiiten und Sunniten nach dem schweren Anschlag von Samarra zur Besonnenheit auf. Der höchste schiitische Geistliche im Zweistromland, Grossayatollah Ali Sistani, erliess über seine Sprecher ein Verbot von Angriffen auf sunnitische Moscheen. Der irakische Regierungschef Ibrahim Jaafari ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Sprecher des sunnitischen Rats der Religionsgelehrten nannten die Tat ein Verbrechen und bezichtigten «böse Mächte», den Irak spalten zu wollen. In den Protest stimmten sunnitische Geistliche im ganzen Land ein.

Warnung vor Bürgerkrieg
Der Anschlag ist Öl ins Feuer der religiösen und ethnischen Konflikte im Zweistromland. So deutlich wie nie zuvor warnte Präsident Jalal Talabani, ein Kurde, am Mittwoch vor einem Bürgerkrieg. Ziel des Verbrechens sei es, Zwietracht zwischen die Religionsgemeinschaften zu säen, sagte Talabani. Diese Zwietracht ist freilich ohnehin schon gross. Der Bombenanschlag überschattet die extrem schwierigen Verhandlungen über die Regierungsbildung. Dabei riefen sowohl der amerikanische Botschafter in Bagdad, Zalmay Khalilzad, wie der britische Aussenminister Jack Straw in den vergangenen Tagen zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit auf. Insbesondere drangen sie auf eine Reorganisation des von schiitischen Milizen unterwanderten Innenministeriums.

Dass die Schiiten angesichts der jüngsten Gewaltserie das Sicherheitsressort aus der Hand geben, ist jedoch ziemlich unwahrscheinlich. Der Regierungssprecher Laith Kubba schloss am Mittwoch einen Abbruch der Gespräche nicht mehr aus. Der Anschlag bedeute das Ende für die Gespräche über eine Regierung der nationalen Einheit, sagte Kubba. Derweil brach Sadr eine Reise nach Libanon ab. Mit Besuchen in den Nachbarländern hat Sadr jüngst sein Profil auf internationalem Parkett zu schärfen versucht. Die irakischen Politiker müssen mehr als bisher ihre Fähigkeit zu Kompromissen beweisen, wollen sie nach dem Anschlag in Samarra das Abdriften in den Bürgerkrieg verhindern.
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